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Tagesausflug 2016 nach Alpirsbach

Wenn Engel unterwegs sind.....

Trotz beängstigender Wetterprognosen trafen sich am Samstag, 04.06.2016, bereits um 07.15 Uhr, an der Haltestelle Bärenweg, Sängerinnen und Sänger mit ihren Angehörigen zu einem Ausflug mit der KVV nach Alpirsbach. Unterwegs in Richtung Albtalbahnhof stiegen noch Einige zu, so dass am Albtalbahnhof eine beträchtliche Menge eintraf und auf die S41 Richtung Freudenstadt wartete. Unser Reiseleiter, Joachim Geggus, stand bereits am Bahnsteig und erklärte uns den Ablauf des Tages. Eine Brauereiführung mit Bierverkostung, eine Klosterführung, ein kleiner Stadtrundgang waren geplant und machten uns neugierig auf Alpirsbach.

 

Pünktlich um 08.15 Uhr bestiegen wir die S41 und fuhren durch das schöne Murgtal über Rastatt, Gernsbach, Forbach, Baiersbronn und noch viele bekannte Orte nach Freudenstadt. Dort stiegen wir in den Regionalzug um, fuhren durch das Kinzigtal und waren nach 15 Minuten an unserem Ziel, Alpirsbach, angelangt. Hingen über dem Schwarzwald noch dunkle Regenwolken, so verflüchtigten sich diese im Laufe des Tages und die Regenschirme und die Regenjacken konnten im Rucksack bleiben.

Klosterbrauerei Alpirsbach

Dank unseres kundigen Führers erreichten wir vom Bahnhof aus, vorbei an schönen Fachwerkhäusern, bald die Alpirsbacher Klosterbrauerei. Dort wurden wir begrüßt, in zwei Gruppen eingeteilt und die Führung im Brauereimuseum konnte beginnen. Die im Jahre 1877 von Johann Gottfried Glauner wieder in Betrieb genommene Ortsbrauerei wird heute bereits in der vierten Generation als Familienunternehmen geführt. Wasser, Hopfen, Malz und Hefe, diese vier Zutaten sind unabkömmlich für die Bierbraukunst. Wir erfuhren viel über die einzelnen Rohstoffe, das Brauwasser in Alpirsbach zählt zu den besten der Welt und gelangt, wie zu Gründerzeiten, unbehandelt direkt von der Quelle ins Sudhaus, der Hopfen gilt als Seele des Bieres. Es wird fast ausschließlich hochwertiger Aromahopfen verwendet. Als einzige Brauerei der Welt verfügt die Klosterbrauerei über eine Technik mit der naturbelassener Aromahopfen automatisiert verarbeitet werden kann. Fachkundig wurden wir über die Entstehung guten Bieres informiert. Die Erklärungen waren mit vielen Anekdoten und launigen Sprichwörtern untermalt und die Betrachtung alter Gerätschaften und Hilfsmittel ließ ahnen, dass Bierbrauen eine wirkliche Kunst war und auch heute noch ist. Anschließend wurden wir in den Braukeller geführt, wo wir meherer Sorten des köstlichen Bieres probieren konnten. Selbstverständlich animierte das uns zu einem Trinklied.

Das Mittagessen nahmen wir in einer Gaststätte ein und gut gestärkt brachen wir dann zur Besichtigung der historischen Klosteranlage auf.

Wappen der Clunisiens

Das Kloster Alpirsbach ist ein im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen erbautes Kloster im Stil der Romanik. Die strenge, klare Ordnung der Bauformen entwickelte sich jedoch weiter bis in die Spätgotik. Heute ist Kloster Alpirsbach eine imposante Anlage, die beide Baustile vereint. Die Anlage besteht aus der Klosterkirche, der Klausur mit dem gotischen Kreuzgang und dem Dormitorium, den Schlafräumen der Mönche und Schüler. In einigen der Zellen kann man Zeichnungen erkennen mit denen die Bewohner die Wände verschönerten. Der gotische Kreuzgang ist mit einem reich geschmückten Sternrippengewölbe überzogen mit auffallend schönen Schlusssteinen an den Gewölbescheiteln. Der prächtige Eindruck im Kreuzgang wurde früher noch durch eine farbige Ausmalung unterstrichen. Heute finden dort im Sommer Kreuzgangkonzerte statt.

Kloster Alpirsbach

Zum Abschluss der Führung besuchten wir noch die Klosterkirche, die von 1125 bis 1133 in der Bautradition der Romanik errichtet wurde. Vom Glanz der früheren Zeit ist wenig erhalten. Reste von Fresken und Glasmalereien, sowie Teile eines Chorgestühls, der Marienaltar und als echte Rarität die Mitte des 14. Jahrhunderts entstandene Chorbank sind Zeugen vergangener Zeiten. In den Zeiten der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und ein Gymnasium zur Ausbildung evangelischer Pfarrer eingerichtet. Heute ist die Kirche evangelische Pfarrkirche. Sie besitzt eine im Jahr 2008 nach 16jähriger Planung und Umbauten im Kirchenschiff einzigartige Orgel von Orgelbauer Claudius Winterhalter aus Oberhamersbach. Die Orgel ist mit Luftkissen und Antrieben ausgestattet, so dass eine Verschiebung innerhalb des Kirchenraumes möglich ist und für Orgelkonzerte genutzt wird. Nach diesen umfassenden Informationen verabschiedeten wir uns von unserer Führerin und der Kirche mit einem gesungenen Amen.

Hochzeitsgesellschaft Kloster Alpirsbach

Nachdem wir noch eine Hochzeitsgesellschaft bewunderten ging es weiter zu einem Glasbläser, der uns vorführte wie hauchzarte Gebilde bei ihm entstehen. Manch einer kam mit einer Einkaufstasche aus dem Geschäft. Die restliche Zeit verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein in einem Kaffee auf der Terrasse und genossen Kaffee, Kuchen oder Eis. Die Rückfahrt mit dem Eilzug verging im Nu und im Karlsruher Hauptbahnhof dankten wir unserem Vorstand Jürgen Dehmer für den schönen Ausflugstag, bevor sich jeder in verschiedene Richtungen auf den Heimweg machte.